Leben ohne Alkohol
In unserer Gesellschaft können sich viele Menschen nicht vorstellen, ein Leben ohne Alkohol zu führen. Da sie ständig damit konfrontiert werden, glauben sie auch nicht an die schädliche Wirkung von regelmäßigem Alkoholkonsum.
Für einen alkoholkranken Menschen gibt es aber nur das Ziel, sich ein Leben ohne Alkohol zu erarbeiten, wenn er oder sie seine Alkoholabhängigkeit zum Stillstand bringen möchte. Nur die totale Abstinenz kann es ermöglichen, dass ein suchtmittelfreies Leben wieder erreichbar ist.
Da diese Einsicht zur erforderlichen Abstinenz oft nicht erreicht wird, werden Versuche unternommen, die darauf hinauszielen, weniger Alkohol zu trinken bzw. das Alkoholkonsumverhalten zu kontrollieren.
Da ein wesentliches Merkmal der Alkoholabhängigkeit der Kontrollverlust der Alkoholmenge ist, kann es für einen Alkoholiker kein kontrolliertes Trinken mehr geben. Wer seine Alkoholsucht wirklich eingesehen hat und erkannt hat, dass sein Leben vom Alkohol bestimmt wird, sollte in der Regel auch kein Bedürfnis mehr nach Alkohol haben.
Viele sehen dennoch das Leben ohne Alkohol als Verzicht und nicht als Lebensbereicherung an. Sie beneiden Menschen, die scheinbar einen normalen Umgang mit Alkohol pflegen können. Diese Verzichtsgedanken werden früher oder später oft in Vergleiche umschlagen, ob das Leben ohne Alkohol wirklich besser ist, als die früheren Zeiten, wo die bewusstseinsverändernde Droge Alkohol einen in eine scheinbare heile Welt versetzte.
Das Leben ohne Alkohol wird real wahrgenommen und ist nicht immer Sonnenschein. Dies zu akzeptieren fällt vielen alkoholkranken Menschen sehr schwer.
Für jemanden, der akzeptiert hat, dass er alkoholkrank ist, gibt es solche Verzichtsgedanken nicht und er freut sich, dass er endlich wieder selbstbestimmt und nicht vom Alkohol bestimmt leben darf.